Was ist Bitcoin – eine virtuelle Währung oder steckt noch mehr dahinter?

Ein Bitcoin ist eine virtuelle Zahlungseinheit und die Mutter aller digitalen Währungen. Die Marktkapitalisierung des Bitcoins (BTC) liegt heute (Stand Anfang Juli 2017) bei rund 36 Milliarden Euro und damit schweindelerregend hoch. Dafür gibt es viele verschiedene Namen und Ansichten: Kryptowähurung, virtuelles Geld, virtuelle Wertanlage, Spekulationsgeschäft, Risikogeschäft, alternatives Zahlungsmittel etc.

Die Währung basiert nicht, wie der Euro, auf phyischen Münzen oder Geldscheinen die einen Wert besitzen. Die Bitcoins sind ein weltumspannendes dezentrales Zahlungsmittel, das ausschließlich online im Internet gehandelt werden kann (mit einigen Ausnahmen auf die wir später noch zu sprechen kommen). Dezentral bedeutet in diesem Zusammenhang dass die Ausgabe und der Handel nicht von Staaten oder etwa Banken überwacht und abgewickelt werden, sondern durch ein zentrales Steuerungselement, nämlich die Blockchain gesteuert wird.

Warum wurden Bitcoins erfunden?
Seit dem es das Internet in den 90er Jahren gibt hat der Zugang zu diesem Medium ein unglaubliches Wachstum verzeichnet. Die Tür für die virtuelle Welt und damit einen weltweiten Handel sind geöffnet. Der weltweite Handel mit unterschiedlichen Währungen erschwert den Zahlungsverkehr, da oft hohe Gebühren und auch eine Verabreitungszeit von mehreren Tagen keine Seltenheit darstellen.

Mit den Bitcoins gehören diese Sorgen der Vergangenheit an. Mit der virtuellen Währung ist es möglich eine Transaktion von Deutschland nach Japan innerhalb von wenigen Minuten zu einer unglaublich geringen Gebühr zu verschicken. Hierbei werden keine Mittler wie Banken und der Staat gebraucht, sondern es kann direkt von einem Wallet („virtuelles Portemonnaise“) zu einer Zieladresse einer anderen Person geschickt werden.

Der Nachteil daran besteht natürlich darin, dass eine Internetverbindung vorhanden sein muss, egal ob diese über den Laptop, das Tablet oder das eigene Handy bereitgestellt wird. Des Weiteren sind Kryptowährungen beliebte Angriffe für Hacker. Nicht selten war in den Schlagzeilen zu lesen, das von großen Kryptotauschbörsen wie Coinbase oder Poloniex nicht unbeträchtliche Beträge gestohlen worden. Umso wichtiger ist es ein Hardwarewallet zu haben. Das bedeutet das ihr euren aktuellen Kontostand auf einem USB-Stick oder anderem Speichergerät inklusive eurer Passwörter mit euch tragt.

Wie funktioniert Bitcoin bzw. welche Technologie steht dahinter?
Vereinfacht gesagt besteht der Bitcoin im Kern aus einem Zahlungssystem und einer Geldeinheit, welche nicht zentral wie in unserem Bankensystem, sondern dezentral in einem Rechnernetz unter Hilfe einer eigenen Software verwaltet bzw. geschöpft wird. Dieses System basiert auf einer durch durch die Teilnehmer gemeinsam verwalteten dezentralen Datenbank. Hier werden alle Transaktionen gespeichert bzw. getrackt auf der sogenannten Blockchain.

Die einzige Bedingung für die Teilnahme an der Blockchain ist ein sogenannter Bitcoin-Client, der antweder auf der lokalen Festplatte gespeichert wird, oder aber durch einen Onlinedienstleister bereitgestellt wird. Das Bitcoinsystem unterliegt damit keinen geografischen Beschränkungen und kann auf dem ganzen Planeten genutzt werden – einizge Voraussetzung ist das Vorhandensein einer stabilen Internetverbindung.

Die Peer-to-Peer-Struktur dieses Systems führt zu einer vollständigen Dezentralisierung des Ökosystems Bitcoin. Ähnlicherweise kann der Anbieter Bit-Torrent angeführt werden, bei dem diese Logik ebenfalls zum Einsatz kommt.

Ist Bitcoin richtiges Geld?
Diese Frage mit einem klaren „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten ist nicht möglich. Es gibt genauso Befürworter wie Kritiker und Institutionen die alle unterschiedliche Interessen verfolgen um dementsprechend ihren Standpunkt klar zu vertreten. Bitcoin gilt als das Zahlungsmittel der Zukunft, eine virtuelle Währung die keiner zentralen Steuerung unterliegt und damit frei von Einflüssen von Regierungen und anderen Kräften ist.

Die Europäische Zentralbank definiert Bitcoin wie folgt:

Virtuelle Währungen wie Bitcoin sind weder echtes Geld wie es in der Wirtschaftswissenschaft defininiert wird, noch sind sie Geld oder eine Währung aus rechtlicher Perspektive.

Das bedeutet nichts anderes als das die EZB Bitcoins oder Bitcoin-Einheiten nicht als Geld akzeptiert. Dennoch können Bitcoin Einheiten gegen eine Vielzahl von Dienstleistungen oder Waren getauscht werden und die Zahl der Akzeptanzstellen steigt stetig. Hierbei ist besonders das Land Japan hervorzuheben, indem Bitcoin als legitimes Zahlungsmittel bereits anerkannt wird.

Der größte Unterschied zwischen einer realen staatlichen Geldwährung besteht in der gesetzlichen Annhamepflicht, den sämtliche Marktteilnehmer verpflichtet sind, die Landeswährung zur Begleichung jeglicher Geldschulden in Zahlung zu nehmen.

Wie du Bitcoin kaufen kannst, erfährst du in unserer ausführlichen Schritt-für-Schritt Bitcoin Kaufanleitung.

Gebühren und Kosten einer Bitcoin-Transaktion
Die örtliche Nähe spielt für die Höhe der Gebühren der Transaktion keine Rolle. Es gibt im Bitcoinnetzwerk nur eine Gebühr für das Versenden von Bitcoin und/oder eine Miner-Gebühr. Die Miner Gebühr erhält diejenige Person die die Transaktion als erster bestätigt und verarbeitet. Wer die Transaktion bearbeitet kann im Vornherein nicht festgelgt werden. Die Gebühr ist eine Aufwandsentschädigung für die Hardware, Stromkosten und weitere Gebühren die für den Miner anfallen.

Die Transaktionsgebühren stellen aber nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Kosten der Transaktion dar. Die Miner erhalten eine fixe Belohnung in Form von neu geschöpften Bitcoin Einheiten. Dieser Prozess führt zu einer Ausdehnung der Geldmenge und damit zu zusätzlichen Kosten die durch inflationäre Kräfte an alle Marktteilnehmer (also Personen die im Besitz von Bitcoin sind) weitergegeben werden.

Wie viel Kosten für eine Transaktion ausgegen werden soll, kann jeder selbst einstellen. Hierbei gilt jedoch das je geringer die zu bereitwillige Belohnung für die Durchführung der Transaktion ist, umso länger dauert es in der Regeln bis die Bitcoin-Einheiten ihren Weg vom Absender zum Ziel vollzogen haben.

Die vorherrschende Mindestgebühr für eine Transaktion liegt bei ca. 0,5 Cent. Die empfohlene Mindestgebühr ist allerdings viel höher und beträgt ca. 5 Cent (0,0001 BTC). Diese Werte schwanken natürlich und sind keinesfalls als fix zu betrachten. Diese Gebühr ist auch bei den meisten Wallets voreingestellt. Damit kann eine Transaktionsbestätigung, je nach Belastung der Blockchain innerhalb von Minuten erfolgen. Eine Überweisung per Bank dauert in der Regel mindestesns einen Tag und bei internationalen Überweisungen können hohe Gebühren anfallen.

Kann Bitcoin völlig anonym genutzt werden?
Da Bitcoin überall gehandelt werden kann wo das Internet verfügbar ist, ist dies bereits eine indirekte Antwort auf diese Frage. Eine gewisse Anonymität ist zwar gegeben, jedoch hinterlassen wir überall wo wir uns im Netz bewegen digitale Fingerabdrücke. Auch wenn wir den sichersten und verschlüsselsten Weg nutzen (verschlüsselter Tor-Browser, oder Software die unsere IP-verschleiert), IT-Experten sind wahrscheinlich im Ernstfall Fall in der Lage, jegliche Transaktionen nachzuverfolgen.

Dennoch ist eine gewissen Anonymität gegeben. Die Daten entlang der Blockchain werden durch einen codierten privaten Schlüssel weitergegeben. Deshalb ist es besonders für Privatpersonen und Unternehmen schwierig, durchgeführte Transaktionen ohne weiteren Aufwand weitere Informationen über den Bitcoin-Absender und den Empfänger sowie die Höhe der Transaktion nachzuvollziehen.

Jedoch sollte bedachte sein, das auch diese Anonymität Grenzen hat. Alle Transaktionen zwischen zwei Teilnehmern werden in einem öffentlichen Buchungssystem (der Blockchain) protokolliert und sind damit dauerhaft im kompletten Netzwerk gespeichert. Hier werden keine personnebezogenen Daten hinterlegt, doch ist es möglich an Hand dieser Adressen auszulesen wer das Geschäft abgewickelt hat. Dadurch können gezielt auf hoheitliche Nachfrage der jeweilige Absender oder Empfänger ermittelt werden.

Damit ist Bitcoin nachweisbarer als beispielseweise der Austausch von Bargeld zwischen Personen oder Unternehmen. Betreiber von Bitcoin-Börsen die den Umtausch in andere Währungen zulassen unterliegen strengen gesetzlichen Bestimmungen um die Bekämpfung gegen Geldwäsche zu sichern.

Wie sicher ist Bitcoin?
Das komplette Ökosystem des Bitcoinnetzwerkes ist sehr komplex aufgebaut und kann nicht in einem Satz skizziert werden. Eine Sicherheit kann nur dann garantiert werden, wenn alle relevanten Parameter und Elemente reibungslos miteinander kommunizieren. Es gibt immer mehr digitale Anbieter die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. So ist es z.B. möglich bei dem Lieferdienst Lieferando mit Bitcoin Einheiten zu bezahlen. Aber auch lokale Geschäfte, vor allem in der Schweiz und vereinzelt in Österreich bieten die Zahlung per Wallet an. Ein sicheres Bitcoin Wallet findest du hier.

Dabei untersuchen Hacker natürlich alle Möglichkeiten entlang der Konsumentenkette um etwaige Schwachstellen aufzudecken um Geld zu stehlen. Dabei wurden, wie bereits erwähnt, einige große Tauschbörsen Ziel großer Hackerangriffe.

In der Regel werden die Webseiten mit sogenannten DDos-Attacken angegriffen. Dies ist auch der Grund warum ihr auf Poloniex oder bei Zugriff auf Anycoin.eu eine Meldung erhaltet die sagt das eine Prüfung auf einen DDos-Attacke durchgeführt wird.

Eine solche Attacke ist eine Art Überlastungsangriff auf eine einzelne Webseite. Dabei werden massenhaft Anfragen an den Server gestellt auf dem sich z.B. poloniex.com befindet. Hierbei kommt es zu einer Überlastung der Webseite. Jetzt kann es möglich werden das Computernetzwerk auszuspionieren und an gespeicherte Daten zu gelangen.

Es gibt also keine 100- prozentige Sicherheit bei der Benutzung des Bitcoin-Netzwerkes oder bei dem Austausch an Online-Börsen. Auf jeden Fall ist es sehr empfehelnswert ein Hardware-Wallet zu nutzen. Damit sichert ihr euch schon mal ein Stück weit ab und es ist auf jeden Fall sicherer als wenn ihr Online-Wallets von bereits genannten Tauschbörsen nutzt.

Ist Bitcoin eine Geldanlage oder eine Investition wert?
Diese Frage ist ebenfalls schwer zu beantworten. Der Kurs aller Kryptowährungen ist sehr volatil ( kann stark schwanken) und ist damit nicht sehr wertstabil wie z.B. der Kurs von Gold (obwohl dieser zugegebenermaßen auch Schwankungen unterworfen ist). Schwankungen bei Bitcoin von mehreren Hundert Dollar sind keine Seltenheit.

Wer also mit Bitcoin handelt oder in BTC investieren will, der sollte nur Geld aufwenden, das er auch im Notfall verlieren kann oder davon persönlichen finanziellen Schaden davonzutragen. Erfolgsgeschichten gibt es immer wieder und die Kryptowährung hat auch bereits einige Millionäre geboren. Den aktuellen Bitcoin-Kurs könnt ihr hier nachlesen.

Prognosen besagen das der Kurs von Bitcoin in Zukunft noch stark steigen kann, jedoch ist natürlich ebenso das Risiko vorhanden das der Kurs von heute auf Morgen zusammenbricht.

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